Die Macht des Unterbewusstseins ist uns allen bekannt. Bereits der berühmte Wiener Psychoanalytiker Sigmund Freud hat auf den Einfluss des Unterbewusstseins verwiesen. In seinen therapeutischen Gesprächen ist er dazu übergegangen, aus unserem Bewusstsein verdrängte Elemente wieder ins Bewusstsein zu holen. Dort können die negativen Erfahrungen bearbeitet und dadurch dem Menschen wieder zu mehr Lebensqualität verholfen werden.

Ich habe mit diesem Blogartikel Ähnliches vor. Ich möchte zeigen, was in unserem Unterbewusstsein, in unserer Blackbox, eigentlich los ist und wie man bewusster an der Wahrnehmung des Lebens herangehen kann.

 

 

Falscher Umgang mit negativen Erfahrungen

 

Wir leben in einer Gesellschaft, die Fehler negativ bewertet. Wir alle kennen den Spruch: “Aus Fehlern lernt man!”. Es ist ein kläglicher Versuche, produktiv mit negativen Erfahrungen umzugehen. Ich gehe einen Schritt weiter! Ich bin der felsenfesten Ansicht, dass der Begriff “Fehler” ein falscher ist. Der Begriff suggeriert nämlich, dass etwas Falsches getan oder das anvisierte Ergebnis nicht erreicht wurde. 

Ich kenne keinen Menschen, der “heiß” auf Fehler ist. Im Gegenteil. Wir versuchen immer alle, in Aktion zu gehen und hoffen auf das beste Ergebnis für uns. Wird es erreicht, toll! Wird es nicht erreicht, ist das auch toll, weil wir dafür Erfahrung erlangt haben, um das nächste Mal noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Das fängt schon mal mit der Wortwahl an: So etwas wie Fehler gibt es nicht, es gibt nur Versuche, die von mehr oder weniger Erfolg gekrönt sind.

 

 

Das Vermeiden von Fehlern führt in die Sackgasse

 

Sprache formt die Realität, das wussten schon die berühmten Philosophen. Doch was geschieht eigentlich in der Schule? Dort werden fortwährend Fehler mit negativen Erlebnissen verknüpft. Wenn Kinder bei einem Mathematiktest zwei Rechnungen nicht korrekt ausgeführt haben, dann wird das mit rotem Stift gekennzeichnet: Du hast zwei Fehler begangen! Ich könnte genauso gut sagen: Toll, ich habe drei Rechnungen korrekt absolviert! Doch dies geschieht nicht. Es wird auf das “Nicht-Schaffen” hingewiesen. 

Damit verbunden ist eine gesellschaftliche Etikettierung von Fehlern. Diese sind immer schlecht und müssen vermieden werden. Somit wird uns beigebracht, tendenziell keine Aktionen mehr durch zu führen, die solch ein wenig wünschenswertes Ergebnis produzieren könnten. Die Konsequenz ist, dass die Gesellschaft und unser Bildungssystem tendenziell ängstliche Unterlasser hervorbringt. Damit stirbt natürlich beinahe jede Form der Kreativität, sei es privater oder beruflicher Natur. Wir berauben uns unserer Fähigkeiten und verdrängen, ganz im Sinne Freuds, unsere Wünsche und Ängste ins Unterbewusstsein, anstatt die Macht des Unterbewusstseins für uns zu nutzen.

 

 

Claudio Catrini: Es gibt kein “gut” und es gibt kein “schlecht”

 

Oftmals ist es also so, dass wir Angst haben, schlechte oder nicht erwünschte Ergebnisse zu erzielen. Doch, wie alles im Leben, ist es eine Frage der Einstellung, wie ich mit den Umständen umgehe. 

Selbstverständlich kann ich mich auf alles Negative konzentrieren, auf die Angst, etwas falsch zu machen. Ich kann mich jedoch auch jederzeit auf das “Gute” und auf die Chancen, die sich mir in meinem Leben bieten, konzentrieren. In allen Dingen, die uns widerfahren, steckt etwas Gutes. 

Frage dich also immer: “Was ist das Geschenk hinter dieser Erfahrung? Was will mir diese Erfahrunge Gutes tun?”. Wir können unser Unterbewusstsein auf das Positive im Leben ausrichten. Wir müssen es nur wollen. 

 

 

Mit der Macht des Unterbewusstseins zu einer glücklichen Beziehung

 

Nehmen wir eine langjährige Partnerschaft als Beispiel. In vielen Beziehungen ist es so, dass die negativen Erfahrungen im Laufe der Zeit zunehmen. In den ersten Monaten vergöttert man den Partner und sieht nur das Gute in ihm. Später kippt unsere Wahrnehmung ins Negative, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Dann fällt uns auf, dass die Zahnpastatube nicht korrekt geschlossen ist, dass der Partner schnarcht oder Witze lustig findet, die uns kein müdes Lächeln entlocken. Das Unterbewusstsein ist dann darauf ausgerichtet, nur mehr negative Erfahrungen zuzulassen. Diese Sichtweise ist jedoch nicht gottgegeben, sondern menschengemacht. 

Jeder Mensch hat angenehme und weniger angenehme Seiten. Die Frage ist nur, welchen Seiten man den Vortritt lässt. Und genauso verhält es sich in allen anderen Situationen, jede Sekunde deines Lebens. Frage dich stets: Kann man die Situation vielleicht auch anders sehen?

 

 

Verantwortung übernehmen – die Macht des Unterbewusstseins nutzen

 

Über den eigenen Partner zu urteilen, ist natürlich leicht. Verantwortung wird dadurch abgegeben und der Veränderungsdruck liegt beim anderen. Doch in Wahrheit urteilt man in solchen Situationen über sich selbst. Man gibt sich selbst ein Stück weit auf, weil man sich die Handlungsunfähigkeit eingesteht. Handeln muss schließlich der Partner.

Der Fokus auf Negativität wird uns eben von der Wiege bis zur Bare indoktriniert. Doch auch hier gilt: Du hast die Macht, dir dessen bewusst zu sein und stets neue Wege zu gehen. Du bist nicht deine Vergangenheit. Übernimm Verantwortung für deine Urteile und mach nicht deine Erziehung oder deine Prägung für deine Meinung oder dein Leben verantwortlich.  

 

 

Claudio Catrini: Was ist die richtige Sicht auf die Welt?

 

Dies ist beinahe schon eine philosophische Frage. Ich möchte sie jedoch gerne umformulieren: Was ist eine für dich nützliche Sicht auf die Welt? Frage dich stets, ob es nützlich ist, negative Erfahrungen in den Vordergrund zu rücken, die vielleicht nicht einmal deine eigenen sind. Ist es nützlich, das eigene Leben von Angst leiten zu lassen? Oder wäre es nützlicher, über den eigenen Tellerrand zu blicken und eigene Erfahrungen zu sammeln? 

 

Ich weiß, es ist keine einfache Aufgabe, gegen etwas vorzugehen, was wir seit Jahrzehnten anders vorgelebt bekommen. Mit etwas Übung wirst du es jedoch schaffen, dein Unterbewusstsein vermehrt auf das Positive und auf den Chancenreichtum in deinem Leben lenken können. Beginne gleich jetzt damit, indem du die positiven Elemente des Blogbeitrages für dich Revue passieren lässt. 

Passende Beiträge zum Thema findest du zusätzlich hier.

 

Viel Spaß und Erfolg bei deinen nächsten Schritten.

 

Dein Claudio Catrini

 

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