Im Bereich des Unternehmertums war “Entrepreneur” das Hauptkeyword des Jahres 2017. Doch was heißt das genau? Was unterscheidet einen Entrepreneur von einem Selbstständigen? Welche Schritte bedarf es dazu? Und warum scheitern so viele Selbstständige daran, ein Unternehmer zu werden? Darauf gehe ich, Claudio Catrini, in diesem Blogbeitrag näher ein.
Wann ist man ein Entrepreneur?
2017 war das Jahr, wo das Wort “Entrepreneur” richtig aufgekommen ist. Jeder wollte Entrepreneur sein, jeder hat es gesagt; auf seiner Visitenkarte in den Social Media-Post – der Begriff war plötzlich allgegenwärtig. So inflationär das Wort fast schon benutzt wurde, so oft wurde es leider auch missverstanden oder nicht richtig umgesetzt. Lass uns daher mit Missverständnissen aufräumen und gezielt die Unterscheidungen betrachten.
Was heißt Entrepreneur? Entrepreneur heißt nichts anderes wie Unternehmer. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn mit dem Gang zum Gewerbeamt für eine Gewerbeanmeldung ist man noch lange kein Entrepreneur. In diesem Moment bist du erstmal ein Selbstständiger. Aber Gratulation! ? Denn dadurch kannst hast du bereits einen sehr, sehr großen Schritt dorthin in die richtige Richtung gemacht! ?
Raus aus dem Angestelltendasein!
Dazu schauen wir uns die Verkettung an, wie du von einem Angestellten in den höchsten Bereich kommst, in dem du nur noch Cashflow generierst. Das bedeutet, du bist angestellt. Aber was heißt das genau? Du tauschst Zeit gegen Geld. Gleichzeitig arbeitest du für die Wünsche, Träume und Ziele der anderen. Wenn du das hinter dir lassen möchtest und du dir sagst: “Ich will das nicht mehr. Ich bin fleißig und habe auch die Skills, was eigenes auf die Beine zu stellen. Ich möchte aus dem Angestelltenverhältnis raus!” …dann geht es in das nächste Level.
Werde Selbstständiger
Als Selbstständiger machst du zwar das gleiche wie zuvor auch: Du tauschst Zeit gegen Geld aber dann nicht mehr für andere, sondern in dem Fall für dich – und das ist schon ein richtig genialer Schritt! Denn warum wollen denn einige selbstständig sein? Ist doch ganz klar: freie Zeiteinteilung, selbst über das Einkommen bestimmen können, bestimmen können mit wem ich arbeiten möchte und mit wem ich nicht arbeiten möchte. Ja vor allem auch die geografische Möglichkeit sich komplett frei zu entfalten und von überall arbeiten zu können.
Vom Selbständigen zum Entrepreneur
Der nächste Step ist der vom Selbständigen zum Unternehmer: Das ist jedoch ein ganz, ganz großer Prozess. Warum? Als Selbständiger tausche ich zwar nach wie vor Zeit gegen Geld und arbeite jedoch komplett in meinem eigenen Unternehmen. Der Unternehmer aber versucht genau seine vorhandenen Soft Skills – also das, was dich dazu gebracht hat, um überhaupt selbstständig zu sein – weiterzuvermitteln. Das sind z.B. deine Fähigkeiten aufgrund deines Talents, durch deinen Fleiß oder einfach dein Wissen oder die Attribute, die du dir angeeignet hast. Kurzum, was dich dazu befähigt hat extrem erfolgreich und gut zu sein, bei dem was du tust. Das kann sich auch auf dein Alleinstellungsmerkmal in einer Nische, in einer Sparte oder in einer Branche beziehen – all das gehört also zu deinen Soft Skills!
Fähigkeiten vermitteln als Entrepreneur
Als Unternehmer gilt es, diese Fähigkeiten in Prozesse umzuschichten, sodass sie von anderen umgesetzt werden können. Damit erreichst du eine Duplikation bzw. Multiplikation deiner eigenen Arbeitskraft! Doch leider scheitern daran sehr viele Selbstständige… Die meisten sind nicht in der Lage, ihre Soft Skills in einen Prozess umzumünzen, sodass andere es reproduzieren können. Somit bleibt allerdings auch die großartige Chance, zu skalieren, aus. Denn solange du dich nur auf deine eigenen Skills berufst, stehen dir immer nur 24 Stunden zur Verfügung. Woher also noch mehr Zeit hernehmen? Du solltest dazu in der Lage sein, indem du deine Aufgaben abgibst, sodass andere es 1:1 nachmachen können. Wenn du es schaffst, dir um deine Selbständigkeit herum ein Team, in Form von kompetenten Mitarbeitern aufzubauen, hast du bereits das entscheidende Fundament für dein Unternehmertum geschaffen!
Im nächsten Schritt müssen es einfache, klar definierte Prozesse sein, die du anderen an die Hand gibst und die verständlich sind. Sobald ein Mitarbeiter eingearbeitet ist, hast du im Prinzip die Möglichkeit, dich zurückzuziehen und andere machen dann diese Arbeit weiter. Jetzt beginnt genau der Schritt vom Selbständigen zum Unternehmer: Du arbeitest nicht nur ausschließlich in deinem Unternehmen, sondern gehst dazu über, an deinem Unternehmen zu arbeiten!
Den Cashflow ins fließen bringen
Fakt ist aber eins: Bis zu diesem Punkt bist du nach wie vor noch ein Selbstständiger, wenn du “nur” eine Firma hast. Der wahre Unternehmer jedoch lebt aus den Erträgen seiner Gesellschaften – und darum geht es ja! Wann bist du ein Profifußballer? Nicht, wenn du denkst, ich bin professionell genug um Fußball zu spielen, sondern wenn du deinen Alltag komplett mit dem Geld bestreiten kannst, dass du aus dem Fußball verdienst. Das heißt, der Unternehmer darf nicht mehr (also so betrachtet) aktiv arbeiten, sondern muss in der Lage sein können, allein aus dem Cashflow, die seine Firmen für ihn generieren, zu leben.
Ob es Tantiemen sind, Abrechnungen – das spielt alles erstmal eine untergeordnete Rolle. Die Hauptsache ist: Wenn du von diesem Geld leben kannst, bist du ein Unternehmer. Dann bist du frei in deiner Zeit, frei an deinen Möglichkeiten und kannst machen was auch immer du willst, weil du nur noch am Unternehmen arbeitest. Meistens reicht es dich hier nur noch einzubringen mit Controlling, Strukturen, Strategien oder auch mit Netzwerken und Menschen, die dein Unternehmen beflügeln. Wenn du deinen Weg bis zu diesem Punkt bereitet hast, wären das schließlich deine einzigen Aufgaben, die es dann noch für dich zu tun gibt.
Vom Entrepreneur zum Investor
Jetzt kommt der vierte Step, bei dem du wirklich sagst: “Okay dann hab ich es geschafft, da bin ich durch!” Wenn du diesen Cashflow generieren kannst und dann anfängst, damit in andere Projekte zu investieren als Investor. Wenn du mit deinem Geld nur noch arbeitest und sagst: “Ich steck das ganze Geld rein, bring’ vielleicht noch Ressourcen mit an Netzwerken oder auch an Strategien, an Kontakten an Möglichkeiten.” Dann gehört dir dieses Unternehmen oder dieses Projekt, du bist Anteilseigner an diesem Projekt – ein Investor!
Damit hast du die vierte Ebene erreicht, um das höchste Gut auf dieser Erde zu schaffen, bei der du sagen kannst: “Okay, das bin ich, ich hab Kohle und ich baue die Projekte auf, auf die ich Bock habe.”
Doch kommen wir nochmal zurück zu unserem eigentlichen Hauptwort – das Wort “Entrepreneur”. Wie du siehst, ist es ein langer, langer Weg um wirklich ein Entrepreneur zu werden, aber es lohnt sich! Denn der Weg dorthin ist eine verdammt tolle und spannende Reise.
Fazit
✔️ “Entrepreneur” heißt erstmal nichts anderes als Unternehmer. Es ist nicht damit getan, indem du ein Gewerbe angemeldet hast. Denn dann bist du erst noch ein Selbständiger. Du arbeitest im Gegensatz zu einem Angestellten dann zwar nicht mehr für andere, sondern in deinem eigenen Unternehmen aber du tauschst trotzdem Zeit gegen Geld.
✔️ Mit dem Schritt vom Selbstständigen zum Unternehmer arbeitest du nicht nur ausschließlich in deinem Unternehmen, sondern fängst an, an deinem Unternehmen zu arbeiten.
✔️ Solange du eine Firma hast, bist du allerdings nach wie vor noch Selbstständig. Ein wahrer Unternehmer lebt hingegen von den Erträgen seiner Gesellschaften.
✔️ Wenn du es schaffst, Unternehmen oder Projekte mitzufinanzieren, Anteilseigner bei Projekten zu werden, dann hast du sogar den Status des Investors inne!
Falls du dich noch auf dieser Reise befindest, wünsche ich dir beste Ergebnisse und viele Erfolge, was auch immer die Zukunft bereithalten sollte.
Dein Claudio Catrini
Bist du ein Angestellter, Selbstständiger, Unternehmer oder sogar schon (auf dem Weg zum) Investor❓ Wo stehst du genau auf deiner Reise und wo willst du hin❓ Welche Hürden siehst du für dich auf dem Weg dorthin❓
PS:
? Lies dir auch gerne den nächsten Blogbeitrag zum Thema Skalierung – Nr. 1 Keyword 2018 durch. Dort erkläre ich, was es dazu bedarf, um dein Unternehmen, deine Projekte und damit auch deine Selbständigkeit auf ein nächstes Level zu bringen!
?️?️ In einem weiteren Blogbeitrag gehe ich dann auf das Wort Sichtbarkeit – Nr. 1 Keyword 2019 ein. Warum es so wichtig ist und was die zunehmende Digitalisierung dazu beitragen kann, kannst du dort nachlesen.