Kommunikation umgibt und beeinflusst unser gesamtes Leben. Egal, ob als Kind oder als Senior, egal ob beruflich oder privat – es ist außerordentlich wichtig, das Phänomen Kommunikation in all seinen verschiedenen und mannigfaltigen Facetten zu verstehen. Im Blogartikel über Rhetorik (LINK) habe ich schon über verschiedene Do´s und Dont´s gesprochen, die deine kommunikativen Erfolge massiv nach oben katapultieren. Im Blogartikel über Kommunikation (LINK) habe ich gezeigt, dass es entscheidend ist, wie man Dinge betont und auf welche kommunikativen Hebeln es ankommt, damit du bessere Kommunikationsergebnisse erzielen kannst.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du noch einfacher und effizienter kommunizieren kannst, indem du die verschiedenen Wahrnehmungstypen deiner Gesprächspartner in deiner Kommunikation berücksichtigst.
Die richtige Frequenz finden
Die Wahrnehmung bestimmt die Kommunikation. Wenn du weißt, welches die bevorzugte Wahrnehmungsebene deines Gegenübers ist, dann kannst du natürlich auch besser auf die kommunikativen Bedürfnisse deines Gesprächspartners eingehen. Du kannst es dir vorstellen wie bei der Suche nach der richtigen Radiofrequenz. Ohne Frequenz kann sich deine Kommunikation nicht entfalten oder wirklich wichtige Teile gehen einfach verloren.
Da sendest du vielleicht super tolle Inhalte, aber niemand empfängt sie, weil du auf der falschen Frequenz unterwegs bist. Das ist nicht nur für dich ärgerlich, sondern auch für dein Gegenüber, denn es könnten spannende Inhalte verpasst werden, die für die eigene Weiterentwicklung wichtig wären. Du kennst das wahrscheinlich auch aus deinem Leben, wie es sich anfühlt, aneinander vorbei zu reden. Kaum etwas ist ärgerlicher, weil es Energie und Zeit benötigt, aber nichts Zählbares dabei rauskommt.
Das heißt, dass eine gewisse Harmonie zwischen den Kommunikationspartnern erreicht werden muss, um befriedigende Ergebnisse für beide Parteien zu erzielen. Als Sender einer Botschaft ist es deine Aufgabe und dein Interesse, die Botschaften so aufzubereiten, dass sie einen möglichst hohen Wirkungsgrad entfalten. Wie kann uns dies nun gelingen?
Wahrnehmungstypen
Jeder Mensch sieht die Welt mit anderen Augen. Genauer gesagt: Jeder Mensch entschlüsselt die Informationen, die ihm in der Welt zugetragen werden, auf unterschiedliche Art und Weise. Wenn wir nun unsere Kommunikation genau auf die Bedürfnisse des Gegenübers einstellen können, werden wir natürlich auch besser verstanden.
Im Prinzip gibt es vier unterschiedliche Wahrnehmungstypen, die jeweils unterschiedliche Sinneskanäle präferieren.
- Es gibt den visuellen Typus: dieser nimmt seine Umwelt vor allem mit den Augen wahr.
- Es gibt den auditiven Typus: dieser nimmt seine Umwelt vorwiegend über den Hörkanal wahr.
- Es gibt den kinästhetischen Typus: dieser nimmt seine Umwelt vor allem übers Fühlen wahr.
- Und es gibt den gustatorisch-olfaktorischen Typus, der vor allem über Geruch und Geschmack Verbindung mit der Umwelt aufnimmt.
Wie du identifizierst, welcher Typus dir gegenüber sitzt, erkläre ich dir nun, wobei ich mich nur auf die ersten drei Haupttypen konzentriere, die auch die größte Zahl innerhalb der Gesellschaft darstellen.
Claudio Catrini: Welche Frequenz visuelle Typen haben
Die Wahrnehmung der allermeisten Menschen geht präferiert über den Sehkanal. Ganze 80% der Menschen sind sehr stark visuell geprägt. Das erkennst du auch daran, welche Faszination Film und Fernsehen ausüben. Es lassen sich einfach viele gerne von Bildern “beschallen”, damit sie selbst keine eigenen Bilder erzeugen müssen. Das spart Energie und erzeugt gleichzeitig Glücksgefühle.
Einer meiner ersten Tipps ist daher, deine Sprache sehr anschaulich und bildhaft zu gestalten, dadurch wirst du die Frequenz für 80% der Menschen schon sehr gut einstellen und deinen kommunikativen Wirkungsradius massiv erhöhen. Auch die Körpersprache kann dementsprechend eingesetzt werden, da du dadurch noch einmal deine bildhafte Sprache visuell unterstreichen kannst. Das bedeutet, dass du ausladender und aktiver auf diesen Kommunikationsaspekt zurückgreifen kannst.
Eine Situation – drei unterschiedliche Interpretationen
Stell dir vor, du gehst mit drei Personen, die alle einen anderen Sinneskanal bevorzugen, in ein prall gefülltes Fußballstadion. Ich weiß, derzeit ist dies, aufgrund der Corona-Pandemie eher schwierig vorstellbar, doch wir hoffen auf Besserung.
Nach dem Spiel fragst du jede Person, welche Elemente sie wahrgenommen hat.
Was wirst du wohl vom visuellen Typus hören? Er wird die tolle Kulisse und die bunten Farben der Anhänger der verschiedenen Fußballvereine anmerken. Auch das satte Grün des Rasens und die großen Videowalls werden ihm aufgefallen sein.
Was wirst du vom auditiv geprägten Typus hören? Er wird vermutlich anmerken, dass die Stimmung und die Gesänge der verschiedenen Fanlager absolut genial waren. Auch die Musik, die nach den Toren eingespielt wurde, wird ihm aufgefallen sein und er wird sie sogar höchstwahrscheinlich “nachträllern” beim Erzählen.
Der kinästhetische Typus wird vermutlich die Gefühlswelt durchleuchten. Die Emotionen der Trainerbank und der konkurrierenden Fanlager nach den Toren werden ihm besonders aufgefallen sein. Auch die Spannung des Spiels wird ihm nicht entgangen sein.
Sie alle waren beim selben Spiel, aber es wurde total unterschiedlich wahrgenommen.
Fazit von Claudio Catrini
Kommunikation kann vor allem dann erfolgreicher gestaltet werden, wenn wir die Frequenz unserer Botschaft auf unseren Kommunikationspartner einstellen. Um dies tun zu können, müssen wir wissen, wie er seine Umwelt präferiert wahrnimmt. Begreift er die Welt vornehmlich visuell, dann muss eine bildhafte Sprache, in Verbindung mit einer ausdrucksstarken Körpersprache stattfinden. Nimmt er die Welt vor allem über sein Gehör wahr, dann eignen sich Phrasen wie: “Das klingt gut! Das hört sich gut an!”. So erhöhst du massiv den Wirkungsgrad deiner Kommunikation.
Ist er hingegen ein kinästhetischer Typus, dann eigenen sich Sätze wie: “Das fühlt sich gut an. Da spürt man die Motivation. Da bekomme ich Gänsehaut, wenn ich das höre!”.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen ersten kommunikativen Schritten, welche die Wahrnehmung des Gegenübers mit einbezieht.
Dein Claudio Catrini.